Martha Argerich

Photo: Adriano Heitmann

Seit Martha Argerich 1957 mit nur 16 Jahren die Klavierwettbewerbe in Genf und Bozen sowie 1965 den Warschauer Chopin-Wettbewerb gewann, prägt sie in beispielloser Weise das internationale Musikleben. Sie zählt zu den ganz großen Interpretinnen unserer Zeit und gilt als die wildeste, die virtuoseste aller Pianistinnen.
Geboren in Buenos Aires, gab sie bereits im Alter von acht Jahren ihr Konzertdebüt in ihrer Heimatstadt. Schon früh stand sie als gefeiertes Wunderkind im Rampenlicht. 1955 zog die Familie nach Wien, um ihrer Tochter den Unterricht bei herausragenden Klavierpädagogen zu ermöglichen. Friedrich Gulda wurde zu ihrem wichtigsten Mentor. Weitere Lehrer waren Arturo Benedetti Michelangeli, Nikita Magaloff und Stefan Askenase.
Martha Argerich hat als Solistin mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern der Gegenwart konzertiert. Ihr vielseitiges Repertoire reicht von Bach bis Bartók, von Schumann bis Schostakowitsch. Viele ihrer Konzerte gingen via Fernsehübertragung rund um die Welt; ihre Einspielungen wurden mit zahlreichen renommierten Preisen – darunter dem Grammy Award – ausgezeichnet. Besonders ihre Chopin-Klaviersonaten und -Preludes gelten als Referenzaufnahmen.
Seit Mitte der 80er Jahre hat Martha Argerich sich ganz auf die Kammermusik konzentriert: „This harmony within a group of people gives me a strong und peaceful feeling“. Die Pianisten Lilya Zilberstein, Nelson Freire und Alexandre Rabinovitch, der Cellist Mischa Maisky und der Geiger Gidon Kremer gehören hier zu ihren bevorzugten musikalischen Partnern. Außerdem setzt sich die argentinische Pianistin für die Förderung der jungen Musikergeneration ein: Seit 1999 findet in Buenos Aires ihr „International Piano Competition and Festival Martha Argerich“ statt und in Projekten wie „Martha Argerich & Friends“ und dem „Progetto Martha Argerich“ musiziert sie mit hochbegabten Nachwuchskünstlern.